Endlich gute Nachrichten für die Tropenwälder unseres Planeten?

Das historische Treffen am 26. Oktober 2023 in Brazzaville zwischen den Ländern der drei wichtigsten Tropenwaldbecken der Erde (Amazonas, Kongo, Borneo-Mekong) gab Anlass zu neuer Hoffnung für den Schutz unserer Tropenwälder. Diese drei Becken, die 80 % der Tropenwälder der Erde ausmachen und rund ein Drittel der terrestrischen Artenvielfalt beherbergen, spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels, indem sie Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre absorbieren und das Klima regulieren.

Doch trotz ihrer Bedeutung sind diese wertvollen Ökosysteme einer wachsenden Bedrohung ausgesetzt: der Entwaldung. Im Jahr 2022 nahm die Entwaldung in diesen Regionen um 4 % zu, was größtenteils auf die Umwandlung von Wäldern in Land für Viehzucht und Landwirtschaft zurückzuführen ist. In Afrika schreitet die Abholzung der Wälder rasch voran, hauptsächlich um den Bedarf der Subsistenzlandwirtschaft zu decken, während im Amazonasgebiet und in Südostasien Wälder für die Landwirtschaft und Viehzucht für den Export abgeholzt werden.

Angesichts dieser wachsenden Bedrohung haben die Länder dieser drei Waldbecken beschlossen, sich zu einer Allianz zusammenzuschließen, um konkrete Lösungen zur Bekämpfung der Entwaldung zu finden. Diese Initiative ist von entscheidender Bedeutung, da sie darauf abzielt, „Leakage-Effekte“ zu verhindern, bei denen die Entwaldung in Länder mit weniger strengen Waldschutzstandards verlagert wird.

Darüber hinaus wollen die Mitgliedsländer dieser Allianz die Kontrolle über den Verkauf von Emissionsgutschriften zurückgewinnen, ein Mechanismus, der es entwickelten Ländern ermöglicht, im Austausch gegen Emissionsgutschriften in Projekte zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen in Entwicklungsländern zu investieren. Laut einer Untersuchung der Zeitung The Guardian tragen jedoch 90 % dieser Emissionsgutschriften nicht tatsächlich zur Reduzierung der Emissionen bei, was die Bedeutung der Regulierung und Reform dieses Marktes unterstreicht.

Auch die Europäische Union hat im Jahr 2022 Maßnahmen ergriffen, um die importierte Entwaldung zu bekämpfen. Allerdings bleiben Herausforderungen bestehen, insbesondere im Hinblick auf die Rückverfolgbarkeit von Produkten und die Gewährleistung, dass importierte Produkte nicht zur Zerstörung tropischer Wälder beitragen.

Während sie darauf warten, dass auf internationaler Ebene konkretere Maßnahmen ergriffen werden, arbeiten einige Nichtregierungsorganisationen wie Planète Urgence daran, lokale Gemeinschaften beim Schutz und der Neubepflanzung ihrer Wälder zu unterstützen. Sie stellen auch sicher, dass diese Gemeinden Zugang zu nachhaltigen Lebensgrundlagen haben, und tragen so zum Erhalt der Wälder bei.

Aus individueller Sicht ist es wichtig, dass jeder seinen Konsum von Produkten mit hoher Auswirkung auf die Wälder wie Fleisch, Kakao, Palmöl und Kaffee überprüft. Indem wir unsere Nachfrage nach diesen Produkten reduzieren, können wir dazu beitragen, den Druck auf die Tropenwälder zu verringern und diese Ökosysteme zu schützen, die für die Gesundheit unseres Planeten von entscheidender Bedeutung sind.

Kurz gesagt: Das Bündnis der Länder aus den drei wichtigsten Tropenwaldgebieten stellt einen Hoffnungsschimmer im Kampf gegen die Entwaldung dar. Es bleibt jedoch noch viel zu tun, um diese kritischen Ökosysteme zu erhalten und den Klimawandel zu bekämpfen, und dies erfordert das Engagement der internationalen Gemeinschaft sowie individuelle Maßnahmen. Der Schutz der Tropenwälder ist ein entscheidendes Anliegen für die Zukunft unseres Planeten und seiner Artenvielfalt.